Mi., 30.10. um 16.00 Uhr
Hörsaalgebäude, Hörsaal C
Etliche Stellen und ganze Fachbereiche sind an der Universität aufgrund von Sparmaßnahmen gefährdet. Dauerhaft sollen 17 Millionen Euro eingespart werden. Wir rufen alle Mitglieder der Hochschule auf: Kommt zur Versammlung, um zu beraten, was wir alle zusammen weiter dagegen unternehmen!
Denn: Es braucht mehr Wissenschaft – nicht weniger. Unvermindert sind weltweit mehr Menschen aufgrund von gewaltsamen Konflikten, des fortschreitenden Klimawandels und Hunger auf der Flucht als je zuvor. Bildung, sozialer Zusammenhalt und eine lebendige Demokratie müssen weiter gestärkt werden. All das sind wichtige, ungelöste Fragen auch für die Wissenschaft, die gerade an der Hochschule diskutiert werden müssen. Mit den aktuellen Kürzungsplänen droht das genaue Gegenteil: Kritisches Studium und Lehre leiden, weil der Druck auf die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen in Lehre und Verwaltung weiter steigt, Studienplätze und ganze Studiengänge drohen wegzufallen. Die bisher bekannten Streichungen zeigen, welche fatalen Auswirkungen die Kürzungen hätten:
In den Wirtschaftswissenschaften ist dringend erforderlich, wirtschaftliche Dogmen in Frage zu stellen und Alternativen zum vorherrschenden Wirtschaftssystem zu diskutieren. Stattdessen soll an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät jede vierte Stelle von Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen gestrichen werden. Diskussionen finden hauptsächlich in Seminaren statt – und genau diese Lehrform wird von den Kürzungen besonders betroffen sein.
Die Humanwissenschaftliche Fakultät soll massiv kürzen. Damit wird ein Bereich getroffen, bei dem es in jeder Hinsicht gesellschaftlichen Bedarf gibt: Die Lehrer*innenbildung und gerade Inklusion sind grundlegend, weil jede und jeder ein Recht auf persönliche Entfaltung hat und Partizipation die Grundlage der Demokratie ist.
Schon 2014 ist an der Philosophischen Fakultät die Streichung der öffentlichen Gelder für die Südasien- und Südostasien-Studien beschlossen worden. Nun sollen auch die osteuropäische Geschichte und die Juniorprofessur für Türkeistudien gestrichen werden. Damit werden Möglichkeiten für Völkerverständigung, internationalen Austausch und Weltoffenheit geschwächt. Ähnliche Kürzungen drohen in allen Bereichen der Universität.
Wir fordern: Alle sollen bleiben! Keine Stelle ist verzichtbar! Schon jetzt machen prekäre Arbeits- und Lernbedingen krank und etliche Abiturient*innen können kein Studium aufnehmen, weil Studienplätze fehlen. Lasst uns die jahrelange finanzielle Mangelverwaltung gemeinsam überwinden und für eine auskömmliche und nachhaltige Grundfinanzierung streiten!
Wir rufen daher alle auf, zur Versammlung am 30.10.2019 zu kommen – für eine Universität, die sich zur Gesellschaft öffnet, an der Studierende, Lehrende und die Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung kooperativ zusammenwirken können für die Lösung der drängenden Zukunftsfragen.