Übungen sollen Studierende besonders dazu ermuntern, sich mit den im Studium gelernten Inhalten auseinanderzusetzen, sie zu hinterfragen, sich mit unterschiedlichen Quellen zu beschäftigen und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Vorlesungen herzustellen. Durch die systematische Einbindung von Literaturaufgaben auf den Übungsblättern hält Stefan Brackertz, in enger Zusammenarbeit mit Mariyam Fatima, Studierende dazu an, verschiedene Quellen heranzuziehen und selbstständig zu recherchieren oder alte Inhalte nochmal hervorzuholen.
Auch in der Übungsstunde selbst schreibt er nicht einfach nur die Lösungen der Aufgaben stumpf an die Tafel. Viel mehr stößt er mit gezielten und offenen Fragen eine Diskussion an, durch die eine tiefere Auseinandersetzung mit den Inhalten der Aufgaben angeregt wird und eine Einordnung in den Gesamtkontext im Fokus steht. Dabei wird stets darauf geachtet, zunächst Zeit für eine Diskussion in Kleingruppen zu geben. Stehen verschiedene Antwortmöglichkeiten zur Verfügung, wird darüber hinaus oft zunächst ein Meinungsbild eingeholt und gezielt versucht Studierende zu animieren, ihre Einschätzung gerade im Widerspruch zu einer anderen Einschätzung zu erklären. Denn aus Widersprüchen lernt man.
Hierbei beschränkt er sich nicht nur auf die Inhalte der Vorlesung Molecular Physics II, vielmehr bezieht er sich auch auf andere Module in Bachelor und Master, um Aufgaben inhaltlich in einen Kontext einzubetten. Beispielsweise werden Übungsaufgaben absichtlich so in Teilaufgaben aufgeteilt, sodass sich erst ein Konzept aus der Quantenmechanik-Vorlesung kurz auf Wikipedia durchgelesen, anschließend in eigenen Worten aufgeschrieben und dann ein Bezug zu der damit zu rechnenden oder zu erklärenden Aufgabe hergestellt werden soll. Auch die Visualisierung durch Molekül Aerobic kommt nicht zu kurz, eine Spezialität von Stefan Brackertz ;D
Von den Studierenden selbst wurde zudem das insgesamt hohe Engagement hervorgehoben. Auf jede Frage wurde versucht einzugehen, um nicht verstandene Dinge verständlich zu machen, aber auch Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Niemand sollte abgehängt werden, weshalb auch die Übungsblätter an sich so gestaltet wurden, dass Wiedereinstiegsmöglichkeiten geboten wurden. Um einen direkten Feedback-Loop zu haben, gab es auf den Übungsblättern explizit immer Aufgaben, in denen Studierende Fragen zur Vorlesung und Übung formulieren sollten.
Insgesamt wurde viel Wert auf einen engen Austausch von Übungsleitenden und Dozierenden gelegt, sodass alle auf einem Stand sind und sowohl in der Vorlesung als auch in den Übungen auf aufgetretene Schwierigkeiten eingegangen werden kann. Aber auch über die explizite Veranstaltung hinaus engagiert sich Stefan Brackertz z.B. im Kaffeeklatsch Lehre, bei dem sich Übungsleitende sowie Dozierende allgemeiner über Übungs- und Lehrformate austauschen, herumspinnen und alte Konzepte weiterentwickeln oder gar neue Ideen entwickeln können.
Stefan Brackertz Engagement reicht aber auch weit über die Fachgruppe Physik hinaus. Auch in diversen fakultäts- und uniweiten Gremien setzt er sich für eine Verbesserung und Weiterentwicklung der Lehre ein.
Für sein Engagement wollen wir uns bei ihm bedanken.