Fachschafts Seminar

FS-Seminar: Zivilklausel

„Unsere Waffen seien Waffen des Geistes, nicht Panzer und Geschosse“ (Albert Einstein)

In der im Juni neu gefassten Grundordnung der Universität zu Köln heißt es:
„[Die Universität] will ein Ort lebenslangen Lernens sein. Im Bewusstsein ihrer Geschichte verwirklicht die Universität zu Köln die Freiheit der
Wissenschaft und ist sich dabei ihrer geschichtlichen Verantwortung bewusst. Zur Realisierung dieses Auftrags setzt sie sich für eine Kultur
der Verständigung und Kooperation ein. (…) Die Universität zu Köln entwickelt ihren Beitrag zu einer nachhaltigen, friedlichen und
demokratischen Welt dadurch, dass sie ihren (…) Aufgaben unabhängig von außerwissenschaftlichen Vorgaben nachkommt.“

Was heißt das für die Physik? Worin kann / soll unser „Beitrag zu einer nachhaltigen, friedlichen und
demokratischen Welt“ bestehen?

Montag, 7.12., 18 Uhr, Seminarraum der Kernphysik

FS-Seminar: Speichermedien

never forgetGerade in der heutigen Welt wird es immer wichtiger, Daten digital abzuspeichern. Die Haltbarkeit digitaler Medien sollte dabei möglichst maximiert, die Zugriffszeit und der Energiekonsum minimiert werden. Im Laufe der Zeit wurden immer wieder neue Materialeigenschaften für die Datenspeicherung zugänglich gemacht. Nachdem anfangs mechanische Eigenschaften ausgenutzt worden, sind mittlerweile Magnetismus und Elektrizität unabdingbar für die effektive Speicherung von Daten. Weiterhin werden seit Langem Quanteneffekte wie beispielsweise der Tunneleffekt verwendet; Quantenphänomene wie Spineigenschaften nutzbar zu machen wird momentan versucht.

Der Fachschaftsvortrag soll eine kurze Übersicht der zeitlichen Entwicklung geben und die momentan wichtigsten Speichermedien qualitativ sowie quantitativ vergleichen. Abschließend wird es einen Ausblick auf die kommende Generation von Speichermedien geben.

Montag, 23.11., 18 Uhr, Seminarraum Kernphysik

FS-Seminar: „Mathematismus“ in der Theoretischen Physik?

Die Leute denken, das ist alles ein Trick,
doch es ist ganz simple Mathematik“ (MoTrip)

Mathematisierung und Formalisierung (vor allem) in der Theoretischen Physik werden von den einen gefeiert, von den anderen kritisiert oder beklagt. In jedem Fall sind sie untrennbar mit der Entstehungsgeschichte der Institute für Theoretische Physik an den deutschen Universitäten des beginnenden 20. Jahrhunderts verbunden.

Wir wollen

  • einen Blick auf die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Ursachen für die Entstehung der Theoretischen Physik und ihrer spezifischen Kultur werfen,
  • diskutieren, welche Bedeutung Mathematisierung und Formalisierung in der Physik heute haben, und
  • überlegen, ob wir daraus Schlussfolgerungen für eine sinnvolle Gestaltung von Lehrveranstaltungen und Studiengängen ziehen können.

Montag, 9.11., 18 Uhr, Seminarraum Kernphysik

Hörsaalkino und Fachschaftsseminar

Jeden Montag um 18 Uhr laden wir euch zu sozialen Interaktionen in der Physik ein.

Was man sich darunter vorstellen kann?

Hörsaalkino: Der Name steht für sich. Alle zwei Wochen zeigen wir bei wohliger Hörsaalathmosphäre einen ausgewählten Film, der sich sehen lassen kann, wie z.B. Die Physiker, Interstellar, die Vermessung der Welt, und noch viele mehr. Der Film wird im Hörsaal III gezeigt und der Eintritt ist frei.

Fachschaftsseminar: Am jeweils anderen Montag, also ebenfalls alle 2 Wochen, wollen wir uns jeweils gemeinsam mit einem Thema beschäftigen. Mal gibt es dabei Vorträge von Mitstudierenden zu hören, mal wird etwas diskutiert, immer könnt ihr (müsst aber nicht) selber etwas beitragen, was euch am Herzen liegt. Dabei wird es bei den ersten Malen u.a. um Zeitreisen, Verschwörungstheorien und „Mathematismus“ in der theoretischen Physik gehen – mal machen wir was Verrücktes, mal diskutieren wir Ideen, wie das Studium mehr Spaß und Sinn machen könnte, immer wird es interessant. Das ist die Gelegenheit für euch, euch inspirieren zu lassen und andere zu inspirieren.

Den Abend werden wir – je nach Bedarf in – in einer Kneipe ausklingen lassen.

Komm vorbei, bring andere Leute mit, es lohnt sich!

Fachschafts-Seminar am 8. Juli 2014 – Stefan Brackertz

Am Dienstag, den 8. Juli 2014, geht’s wieder weiter mit dem Fachschafts-Seminar. DIesmal stellt Stefan Brackertz die Frage “ Warum ist die moderne Physik so unanschaulich?“. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen am 8. Juli um 16:00-16:15 Uhr im Konferenzraum der Theoretischen Physik bei Snacks und Getränken zusammen zu kommen.

Abstract

Lehrbücher, Publikationen etc. zur klassischen Physik enthalten vor allem Aussagen darüber, wie die Physik der Welt *ist* (“Der Schwerpunkt eines abgeschlossenen Systems bewegt sich geradlinig-gleichförmig”); dagegen findet man in der sog. modernen Physik gerade solche Aussagen kaum, sondern stattdessen Aussagen dazu, wie sich berechnen lässt, was man in bestimmten Situationen misst (“Die Interferenzsignale an den Ausgängen des Interferometers werden beschrieben nach…”). These des Eingangsreferates wird sein, dass vor ca. 100 Jahren in der Physik ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat, der weitgehend auf die (welt-)politische Lage (Gründung der Kaiser-Wilhelm-Institute, “Deutsche Physik”, Entnazifizierung, Kalter Krieg) zurück zu führen ist. Dieser Paradigmenwechsel besteht – so die These – in der Auslagerung der Anschauung über das, was *ist*, aus der Physik in die Privatdiskussionen der Physiker. Damit einher ging eine starke Fokussierung der Physik auf mathematische Formalismen. (Zitate aus Gerthesen, 24. Auflage, S. 26 und 683)

Im Anschluss  an das Referat soll diskutiert werden:

  1. wie triftig die These ist,
  2. was sie für die (Hochschul-)Didaktik bedeutet und
  3. ob die Fokussierung auf Formalismen Bremse oder Befreiungsschlag für die Weiterentwicklung der Physik ist