In eigener Sache

Resolution der Fachschaft für atomare Abrüstung

„Alle hatten ihre Hände vor sich hängen, ihre Kleider zerfetzt und einige von ihnen waren praktisch nackt. Zwischen ihnen waren Männer, ihr Körper übersät mit Glassplittern, ihre Kleidung verbrannt, die Hautabgeschürft. Ebenso Frauen, deren Augen aus ihren Augenhöhlen quollen und deren Körper von Blut bedeckt waren. Überall lagen die Innereien neben den Körpern der Toten. Der Körper einer Mutter und ihres Babys, beide stark verbrannt, lagen am Straßenrand. Ich hörte ein Baby schluchzen – noch heute höre ich das Weinen des Babys. […] Was wir damals nach der Bombardierung erlebt haben, war genau das: ‚Die Hölle auf Erden.‘“

(TAKAHASHI Akihiro, Überlebender des Atombombenabwurfes auf Hiroshima[1])

72 Jahre nach dem Atombombenangriff auf Hiroshima und Nagasaki gibt es immer noch ungefähr 14.900 Nuklearwaffen auf der Welt[2]. Der Einsatz eines Bruchteils dieses Arsenals könnte katastrophale Folgen für das Leben aller Menschen haben. Diese Gefahr ist den meisten Menschen in Deutschland bekannt[3]. und auch die Bundesregierung bekennt sich „zu dem Ziel, die Bedingungen für eine nuklearwaffenfreie Welt zu schaffen“[4]. Trotzdem hat die Bundesregierung im Sinne der NATO-Doktrin am 27. Oktober 2016 gegen die Aufnahme von Verhandlungen über ein Atomwaffenverbot gestimmt. Dagegen hat eine große Mehrheit von 123 Staaten für die Aufnahme der Verhandlungen gestimmt, die laut UN-Generalsekretär Guterres notwendig sind, „um Rationalität und diplomatische Lösungen zu gewährleisten, Sicherheit durch friedliches Handeln zu fördern und die Instrumente zu entwickeln, die wir brauchen, um Zuversicht, Vertrauen und internationale Stabilität zu entwickeln.“[5]

Es ist die Verantwortung und Aufgabe der Wissenschaft und der Hochschulen sich für Aufklärung, Völkerverständigung, Frieden und Menschlichkeit zu engagieren.

Wir fordern die Bundesregierung auf, für eine atomwaffenfreie Welt zu wirken, indem sie sich tatkräftig einsetzt

  • gegen die im Rahmen der NATO geplante Nuklearwaffen-Modernisierung,
  • für den Abzug der in Büchel stationierten US-Atomwaffen und
  • für diplomatische Schritte auf allen Ebenen mit dem Ziel einer Ächtung von Nuklearwaffen.

Es ist an der Zeit, den Weg für die Abschaffung und die völkerrechtliche Ächtung von Atomwaffen freizumachen.
„Vor uns liegt, wenn wir richtig wählen, eine beständige Ausweitung von Glück, Wissen und Weisheit. Sollen wir stattdessen den Tod wählen, bloß weil wir unsere Streitereien nicht vergessen können? Wir wenden uns als Menschen an unsere Mitmenschen: Erinnert Euch Eures Menschseins und vergesst alles andere! Wenn Ihr das vermögt, dann öffnet sich der Weg zu einem neuen Paradies. Könnt Ihr es nicht, dann droht Euch allen der Tod.“

(letzter Absatz des Russell-Einstein Manifestes)

[1] zitiert nach der Peace Database des Hiroshima Peace Memorial Museum, das die Folgen der Atombombenabwürfe wissenschaftlich dokumentiert; eigene Übersetzung
[2] Studie der Federation of American Sceintists vom Januar 2017
[3] FORSA Umfrage vom März 2016
[4] Aktuelles Weißbuch der Bundesregierung zur Sicherheitspolitik von 2016
[5] UN-Generalsekretär António Guterres auf der „Conference on Disarmament“ in Genua, 24.1.2017; eigene Übersetzung

Wählen gehen bis Freitag!

Im Gegensatz zu vielen anderen Institutionen, Unternehmen usw. ist die Uni weitgehend selbst verwaltet. Sie entscheidet selbst, wofür sie Geld ausgibt, wer hier arbeitet, welche Fachbereiche ausgebaut werden, wie die Studiengänge aussehen, die Gebäude ausgestattet sind etc.
Diese Entscheidungen werden von den Gremien der Uni getroffen und diese Woche wählt Ihr, wer in diesen Gremien sitzt!

Es lohnt sich also, die Programme anzusehen und wählen zu gehen, Eure Stimme hat direkten Einfluss auf eure täglichen Lebens- und Arbeitsbedingungen. Außerdem spielt die Uni gesellschaftlich eine große Rolle: Hier wird Wahrheit produziert, hier werden Problemlösungen erarbeitet und es ist höchst umstritten, in wessen Sinne.

Also: Geht wählen!
Die Urnen stehen überall und ihr habt noch bis Freitag, 16.12. Zeit

Wer noch Orientierung sucht:

  • Kurze Einführung in die Hochschulpolitik und den Aufbau der Universität zu Köln
  • Wahlzeitung: Hier findet Ihr alle Gremien erklärt, Musterwahlzettel und die Selbstdarstellungen der kandidierenden Gruppen
  • Wahl-O-Mat für Eilige: 32 Fragen beantworten, eine Wahlempfehlung bekommen. Hinweis: Fahrt auf der Ergebnisseite über die Tabelleneinträge, dann werden die Antworten der einzelnen Hochschulgruppen angezeigt.

Und: Fragt die Leute, die Wahlkampf machen!

Wahl-Vollversammlung

Liebe Studierende der Physik,

hiermit laden wir euch zur Vollversammlung aller Physikstudierenden ein. Diese findet statt am Donnerstag, den 8.12. um 12 Uhr im Hörsaal III.

Die (vorläufige) Tagesordnung
  • Informationen und Erläuterungen zu den uniweiten Wahlen (12. – 16.12.)
  • Rechenschaftsbericht und Bericht über die Aktivitäten der Fachschaft
  • Wahlen der physikinternen Gremien

Die Fachschaft berichtet, welche Themen im letzten Jahr diskutiert wurden, was erreicht und was nicht erreicht wurde. Auch aktuelle Baustellen und Initativen werden vorgestellt.

Ihr erfahrt, welche studentischen Vertreter*innen bei den Urnenwahlen vom 12.-16.12. wählbar sind und für welche Positionen sie kandidieren.

Zudem werden vor Ort die studentischen Mitglieder gewählt, die innerhalb der Gremien der Physik mit Professor*innen und Mitarbeiter*innen diskutieren und Entscheidungen treffen, die Auswirkung auf die Vorgänge und Studierende der Physik haben. Die studentischen Vertreter*innen in den Gremien der Physik, die auf der Vollversammlung neu gewählt werden, findet ihr hier.

Auch wenn ihr Wünsche oder Anregung zur Fachschaftsarbeit und zum Leben in der Physik habt, könnt ihr sie dort einbringen.

Wenn ihr weitere Tagesordnungspunkte besprechen möchtet, teilt uns diese gerne mit.

Die Vollversammlung findet an Stelle aller normalerweise zu dieser Zeit laufenden Veranstaltungen statt.

Bis Donnerstag!
Eure Fachschaft

Fachschaftsseminar: Braucht die Physik eine Zeitung?

Zeitungsstichworte

Donnerstag, 24.11., 18 Uhr
Seminarraum Neue Theorie

In alter Vorzeit hatte die Physik-Fachschaft eine eigene Zeitung, bis letztes Semester gab es eine Zeitung des AStA. Brauchen wir sowas nicht mehr oder ist das nicht vielmehr ein Grund für eine neue Publikation von Foyer-Bewohnern für Foyer-Bewohner?

Werden hier bald Quantencomputer gebaut? Ist dafür irgendjemand klug genug und wem ist damit geholfen? Warum gibt es kein AStA-Kino mehr? Was tut die Fachschaft? Warum bist du so müde? Was hat der Senat letzten Monat zur Lage in der Türkei beraten? Wer hat Zeit ein Buch zu lesen?

Gemeinsam wollen wir beraten, was die Funktion einer neuen Publikation wäre, ob eine Zeitung das richtige Medium ist, ob‘s wertend, bildend, reizend, strittig, satirisch oder berichtend werden soll, wer‘s macht und ob wir das Ganze überhaupt brauchen.

Wir stehen ganz am Anfang, das einzige, was wir haben, sind ein paar Ideen und Beispiele, die wir mit euch diskutieren wollen.