Lehrpreis für Susanne Pfalzner

Liebe Frau Pfalzner,

für das Sommersemester 2019 wurde der Lehrpreis der Fakultät im Bereich Physik auf Vorschlag von uns Studierenden Ihnen für die Veranstaltung „Philosophical Foundations of Physical Practice“ verliehen, die Sie gemeinsam mit Michael Townsen Hicks aus der Philosophischen Fakultät angeboten haben. Hiermit möchten wir gerne erklären, warum wir so begeistert von diesem Seminar sind und Sie als Preisträgerin ausgewählt haben.

Nicht nur in dieser Veranstaltung, doch dort ganz besonders, nehmen wir Sie als eine außergewöhnliche Dozentin wahr. Es ist offensichtlich, dass Sie sich wirklich Gedanken darüber machen, wasfür Veranstaltungen für uns Studierende sinnvoll sind und welche Themen uns im Studium sonst fehlen, und sie dann dem Bedarf entsprechend direkt anbieten. Diese Initiative finden wir bemerkenswert.

Doch die Umsetzung ist dabei sogar noch bemerkenswerter: Sie gehen sehr stark und sofort nicht nur auf Fragen, sondern auch Interessen der Studierenden ein; gleichzeitig gelingt es, das ursprüngliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, sondern die von den Studierenden eingebrachten Interessen darauf zu beziehen. Auch vermitteln Sie nicht bloß einseitig Wissen, sondern es kommt zu richtigem Dialog und Diskussionen, an denen alle motiviert sind, sich zu beteiligen. Gefördert wird dies durch die zusätzliche Einbindung der Teilnehmenden durch beispielsweise Impulsvorträge, deren Ziel im Gegensatz zu den üblichen Seminarvorträgen nicht vornehmlich die Vermittlung eines bestimmten Themas sondern der Start von ergebnisoffenen Diskussionen ist. Trotzdem werden dabei alle wichtigen Informationen und Grundlagen zu den Veranstaltungsinhalten vermittelt – aber eben mit viel mehr Spaß und Motivation. Ganz nebenbei bieten Sie spannende Einblicke in den Alltag der wissenschaftlichen Praxis. Hierbei gehen Sie sehr ehrlich und authentisch auch auf die kritischen Aspekte ein. Trotzdem schaffen Sie es, die Studierenden nicht nur zu desillusionieren sondern sogar noch für die spätere Arbeit zu motivieren. Ihre Seminare dienen dadurch ganz nebenbei der Berufsorientierung und -vorbereitung. Wir bekommen durch Ihre Lehre richtig Lust, selbst all die offenen Fragen der Physik zu erforschen und dabei bestehende Modelle kritisch zu hinterfragen! Für viele von uns sind Sie dadurch ein besonderes Vorbild.

Ebenfalls sehr bemerkenswert finden wir die Interdisziplinarität Ihrer Veranstaltungen. Sie verknüpfen Aspekte aus unterschiedlichen Forschungsfeldern sowohl innerhalb der Physik (beispielsweise Astrophysik mit Kernphysik) als auch außerhalb (beispielsweise Physik mit Philosophie) miteinander. So fördern Sie auch bei uns vernetztes Denken und den „Blick über den Tellerrand hinaus“.

Das Seminar „Philosophical Foundations of Physical Practice“ ist dafür ein besonders gutes Beispiel. Die Inhalte sind tatsächlich sehr relevant und es ist bedauernswert, dass sie ansonsten nie Teil des Physikstudiums sind. Dabei ist es so wichtig, dass wir als Physikstudierende auch mal hinterfragen, wie die Physik überhaupt zu ihren Theorien kommt und wie wissenschaftliche Praxis funktioniert. Sie füllen daher durch diese Veranstaltung eine sehr relevante Lücke des Studiums. Es hat viel Spaß gemacht, sich im Seminar mal nicht nur mit Physiker*innen, sondern auch Studierenden anderer Fächer auszutauschen. Auch dies führte dazu, dass wir so unterschiedliche Perspektiven kennenlernen konnten.

Es ist beeindruckend, wie Sie all diese Aspekte nicht nur in einer Veranstaltung unterbringen, sondern diese auch insgesamt sehr gut strukturiert ist und sogar ein gutes Zeitmanagement zeigt.

Wir sind wirklich zutiefst beeindruckt von dem Seminar und Ihrer Art, Veranstaltungen zu gestalten und hoffen sehr, dass wir noch viel mehr solche Veranstaltungen von Ihnen besuchen dürfen!

Liebe Grüße,
die Fachschaft

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