Januar 2021

Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben – Film & Umtrunk & Diskussion

Ritt auf der Bombe

Freitag, 22.1., 19 Uhr
Online-Foyer der Physik

Der Anlass:
Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages

Am 22.1.2021 tritt der 2017 von der UNO-Generalversammlung beschlossene Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft. Mehr als 75 Jahre nach dem Abwurf der ersten Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki werden damit Kernwaffen völkerrechtlich geächtet; Entwicklung, Produktion, Test, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung, Einsatz von Kernwaffen sowie die Drohung damit werden verboten.

Der Atombombenabwurf läutete den Kalten Krieg durch die unmissverständliche Botschaft ein, das Recht des Stärkeren gelte uneingeschränkt. Inhalt und Entstehungsgeschichte des Atomwaffenverbotsvertrags stehen dem entgegen: Anders als die meisten bisherigen Abrüstungsverträge ist er nicht durch Verhandlungen zwischen den Atommächten zu Stande gekommen, sondern wurde von Nicht-Atommächten gegen diese erkämpft. Mehr noch, er geht im Wesentlichen auf die unermüdlich optimistische Überzeugungsarbeit der Nichtregierungsorganisation ICAN zurück, ein internationales Bündnis der Friedensbewegung, das für sein Engagement 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.

Diesen Durchbruch wollen wir gemeinsam feiern!

Der Film:
Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben

Beginnen wollen wir den Abend mit Stanley Kubricks Klassiker „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ aus dem Jahr 1964.

Ein geistesgestörter US-General versucht dort auf eigene Faust, einen Atomkrieg gegen die Sowjetunion auszulösen. Denn angeblich sollen nach einem sowjetischen Geheimplan die „wertvollen Körpersäfte“ der US-Büger*innen durch Fluoridierung des Trinkwassers zersetzt werden.

Großartig scharf und amüsant nimmt diese Satire die Logik der nuklearen Abschreckung auseinander und ist damit auch in Bezug auf rechte Verschwörungstheorien und Autokraten in den USA und anderswo uneingeschränkt aktuell.

Die Universitäts-Mitgliederinitiative:
Für eine Welt ohne Nuklearwaffen

Nach wie vor hält die deutsche Bundesregierung an der nuklearen Abschreckung fest. Weder sorgt sie, wie bereits vor 10 Jahren vom Bundestag beschlossen, für einen Abzug der US-Atomwaffen, die in Büchel in der Eifel stationiert sind, noch erkennt sie den Atomwaffenverbotsvertrag an. Im Gegenteil plant sie für dieses Jahr im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ der NATO die Neuanschaffung von 38 Eurofightern für Transport und Abwurf der US-Atombomben.

Dagegen gibt es nicht nur seit Jahren Proteste aus Friedensbewegung und Opposition, sondern seit Kurzem auch aus der SPD. Und dieses Jahr ist Bundestagswahl.

Als Teil dieser Proteste haben bereits vor einigen Semestern Studierende und Dozierende der Kölner Fachgruppe Physik die uniweite Mitgliederinitiative „Für eine Welt ohne Nuklearwaffen“ gestartet. Sie zielt darauf, dass unsere Universität sich in die öffentliche Debatte einmischt und die Bundesregierung zur Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages auffordert:

Wann, wenn nicht jetzt?

Wir wollen uns nach dem Film auch darüber austauschen, wie wir dieser Initiative an der Uni neu Aufwind verleihen.

Corona-Lehre +++ Auf die Impfe warten? // Teaching in Corona Times +++ Waiting for the Vaccine?


English version below

Das zweite Online-Semester läuft zwar halbwegs, aber so wirklich erquicklich ist das nur bedingt. Deshalb laden wir euch zu zwei Veranstaltungen ein:

Wir freuen uns, im neuen Jahr alle wieder zu sehen!

Viele Grüße, Eure Fachschaft


English version

The second online semester is halfway running, but it’s not really that refreshing. Therefore, we invite you to two events:

We are looking forward to seeing everyone again in the new year!

Best, Your Student Council

Corona-Lehre: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? // Teaching during Corona Times: Status Quo and Perspectives

English version below

Freitag, 15.1., 12 Uhr
Online-Foyer

Nach 1,5 Semestern Online-Lehre wurde von Lehrenden wie Studierenden über alle Wechsel zwischen verschiedenen Lockdown-Stufen hinweg viel Energie in Online-Lehre gesteckt. Dabei sind teilweise bemerkenswert gute Dinge herausgekommen, vieles ist aber dennoch unbefriedigend.

Wir wollen Zwischenbilanz ziehen, uns auskotzen, loben, kritisieren und diskutieren, was gut ist, woran es wirklich mangelt, was wirklich eine Verbesserung wäre. …